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Internationales Institut für das Studium der Jugendzeichnung

Das «Internationale Institut für das Studium der Jugendzeichnung» (IIJ) wurde 1932 als Abteilung des Pestalozzianums in Zürich gegründet. Eine Arbeitskommission bestehend aus Jakob Weidmann, Max Bucherer und Paul Bereuter entwickelte neben einem Weiterbildungsangebot auch ein Sammlungskonzept für Kinderzeichnungen. Unter der Leitung des Primarlehrers Jakob Weidmann (1897-1975) erfolgte zwischen 1932 und 1969 der Aufbau einer Studiensammlung von Schweizerischen Schulzeichnungen aus allen Schulstufen. In der Gründungsurkunde von 1932 sind Lehrpersonen, Eltern und Kinder schriftlich zur Mitwirkung an der Sammlung aufgerufen. Das Institut sammelte in erster Linie Beispiele des Reformprojekts «Neues Zeichnen», welches das Zeichnen nach eigener Vorstellung fördern wollte. Es wurde in den Folgejahren von verschiedenen Lehrpersonen regelmässig mit Einzelarbeiten und Klassensätzen zu unterschiedlichsten Themen beliefert, die in eine eigene, thematisch gegliederte Sammlungsordnung integriert worden sind.
Das Institut beteiligte sich in unterschiedlichen Funktionen als Veranstalter, Teilnehmer oder Sammler der eingegangenen Werke auch an regionalen, nationalen und internationalen Zeichenwettbewerben. Durch die Teilnahme an internationalen Ausstellungen konnte die Sammlung auch im Ausland präsentiert und durch Schenkung und Austausch von Kinderzeichnungen um Bilder aus der ganzen Welt kontinuierlich erweitert werden. Auch Zeichnungssammlungen von Lehrpersonen oder einzelnen Kindern aus Privatbesitz, die dem Institut geschenkt wurden und bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen, sind in dem Bestand vertreten.
Nach der Pensionierung Jakob Weidmanns 1969 wurde die aktive Sammeltätigkeit weitgehend eingestellt und die Studiensammlung des IIJ wurde bis 1982 nur mehr stückweise ergänzt. Danach wurde der Bestand des IIJ nicht mehr erweitert.
Der Bestand IIJ ist in drei Teilbestände gegliedert: Kinderzeichnungen Schweiz, Kinderzeichnungen International und Sammlungen mit Zeichnungen, Nachlässen und Schenkungen von Lehr- und Privatpersonen, die bis 1982 Eingang in die Sammlung des IIJ gefunden haben.

Nachlässe

Verschiedene Lehrpersonen – die neben ihrer Lehrtätigkeit oft auch als Redaktoren entsprechender Zeitschriften zum Zeichenunterricht und als Juroren von Zeichnungswettbewerben aktiv waren – übergaben dem Archiv ihre langjährigen Studiensammlungen von Kinder- und Jugendzeichnungen, um ihre jeweilige Unterrichtsmethode zu dokumentieren oder die Geschichte der Zeichendidaktik im 20. Jahrhundert an exemplarischen Beispielen zu illustrieren. In diesem Bestand sind zudem zwei grössere Sammlungen von Wettbewerbszeichnungen und Unterlagen vertreten, die aus den Firmenarchiven der Veranstalter stammen: sogenannte Künstleralben mit Zeichnungen der vom Globi-Verlag veranstalteten Zeichenwettbewerbe sowie ein grösserer Postkartenwettbewerb der Firma Hirz. Die Kernzeit des Bestandes «Nachlässe» liegt tendenziell in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die meisten Nachlässe stammen aus Privatsammlungen. Eine kleine Serie von historischen Jugendzeichnungen um 1833 gelangte als Schenkung im Jahr 1998 ins Archiv.

Pestalozzikalender-Wettbewerbe

Der Kalender versammelte allerlei Wissenswertes für Kinder im Schulalter und veranstaltete jährlich verschiedene Gestaltungswettbewerbe, die im Zusatzband "Schatzkästlein" ausgeschrieben wurden: Seit 1912 den Wettbewerb «Zeichnen nach Natur», von 1919 bis 1960 ein Scherenschnittwettbewerb und ab 1923 auch ein Wettbewerb im «Zeichnen nach eigener Phantasie», dazu anlassgegebene Themenwettbewerbe («Hyspa» 1961, «Rettet unsere Gewässer» 1962/1963, «Menschen begegnen Menschen» 1978, etc.) sowie Wettbewerbe in spezifischen Gestaltungstechniken («Collage», 1974–1977, etc.) und viele weitere. Als Preise konnte man eine Taschen- später eine Armbanduhr, eine silberne Füllfeder oder einen gravierten Zinnbecher sowie weitere Sachpreise gewinnen. Einige Kinder nahmen wiederholt an den Wettbewerben teil, konnten jedoch nur einmal einen Hauptpreis erlangen. Jedes Kind erhielt bei einer Auszeichnung eine Urkunde, die mit Motiven von Schweizer Grafikern wie Ernst Linck (1874-1935) oder Paul Boesch (1889-1969) gestaltet war.
Die ursprünglich nach Jahrgängen geordneten Bilder wurden später in eine Ordnung nach Themen («Baum», «Gruppe») und Techniken («Linoldruck», «Scherenschnitt») gebracht.

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