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Kinder- und Jugendzeichnungen
Die Kinder- und Jugendzeichnungen gehören zu den Sammlungen der Stiftung Pestalozzianum. Sie umfassen etwa 64'000 Zeichnungen von Kindern und Jugendlichen, die grossteils im 20. Jahrhundert entstanden sind (v.a. zwischen 1930 und 1980). 1932 wurde die Sammlung als «Internationales Institut für das Studium der Jugendzeichnung (IIJ)» als Abteilung des Pestalozzianums in Zürich durch den Zürcher Zeichenlehrer Jakob Weidmann (1897-1975) gegründet. Zwischen 1932 und 1969 erfolgte der Aufbau einer Studiensammlung von Schulzeichnungen. Das IIJ ist eine reformpädagogische Studiensammlung. In erster Linie wurden Beispiele des Reformprojektes «Neues Zeichnen», welches das Zeichnen nach eigener Vorstellung fördern wollte, gesammelt. Das IIJ wurde von verschiedenen Lehrpersonen regelmässig mit Einzelarbeiten und Klassensätzen beliefert. In einem internationalen Netzwerk engagierter Zeichenlehrer entstand ein reger Austausch von Kinderzeichnungen. Kinderzeichnungen wurden als Beispiele bestimmter Motive, Techniken und Materialien in verschiedene Länder versandt. Einige dieser internationalen Kinderzeichnungen verblieben im IIJ. Daraus resultierte eine Sammlung von Zeichnungen aus 50 Ländern, die durch Tausch und Schenkung in die Sammlung gelangten. Die Sammlung an Kinderzeichnungen wurde zu Beginn der 1990er Jahre ergänzt durch die Übernahme der Zeichnungen, die im Pestalozzi-Kalender-Wettbewerb eingegangen sind.
Der Pestalozzi-Kalender-Wettbewerb ist Teil eines Schülerkalenders, der das Bildnis des Schweizer Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi auf dem Buchdeckel hatte. Der Schülerkalender wurde ab 1908 zunächst von dem Verlag des Berner Kaufhausbesitzers Bruno Kaiser und ab 1941 von Pro Juventute in Zürich herausgegeben. Der Kalender versammelte Wissenswertes für Kinder und veranstaltete jährlich verschiedene Zeichenwettbewerbe, bei denen es attraktive Preise zu gewinnen gab.Seit den frühen 1980er Jahren (und bis heute) gelangen Nachlässe und Schenkungen einzelner Lehrpersonen und Unternehmen zu der Sammlung an Kinderzeichnungen. Hierzu gehören etwa auch der Nachlass von Karl Johann Jakob Schulthess (1775–1854), der anhand von Zeichenvorlagen einen Eindruck vom Zeichenunterricht um 1800 vermittelt sowie bspw. Zeichenwettbewerbe von Firmen, wie Kentaur oder Hirz. Der Gesamtbestand gliedert sich – gemäss der oben beschriebenen Provenienz – in drei Teilbestände. Der erste Teilbestand bezeichnet die Zeichnungen des Internationalen Instituts für das Studium der Jugendzeichnung und umfasst 16'000 Zeichnungen. Aus dem Pestalozzi-Kalender-Wettbewerb resultiert ein Bestand von 22'600 Zeichnungen. Rund weitere 25'000 Zeichnungen stammen aus Nachlässen von Lehrpersonen und Unternehmen. Einzelne Kinderzeichnungen wurden immer wieder an Ausstellungen präsentiert. In verschiedenen Archivalien und Jahresberichten des Pestalozzianums finden sich Hinweise darauf. Allerdings existiert keine gesamthafte Zusammenstellung der Ausstellungen.