Serie - Georg Westermann Verlag, Braunschweig

Der Westermann-Verlag wurde im Jahr 1838 in Braunschweig gegründet. Neben einem Belletristik-Programm gab er bald schon (1853) den ersten Atlas heraus. Ab 1883 wurde das Atlas-Programm durch den Schulrat und Mitarbeiter Carl Diercke ausgebaut. Westermann entwickelte sich dadurch zum Marktführer. Um 1900 begann man, ein Schulwandkartenprogramm zu entwickeln; 1913 wurden bereits 70 Karten angeboten. 1932 kaufte Westermann die Firma Carl Flemming & Wiscott (Glogau) und führte deren "Generalkarten" weiter. 1945 erhielt der Westermann-Verlag von der britischen Besatzungsmacht eine Druck- und Verlagslizenz. Anfangs wurden v.a. Briefmarken gedruckt, ab den 1960/1970ern vermehrt Schul- und Sachbücher. Auch der Schulwandkartendruck wurde stark ausgebaut.
Hans Wymann, der Direktor des Pestalozzianums, konstatierte in seinem Rückblick von 1988, dass die deutschen Verlage nach dem 2. Weltkrieg "während vieler Jahre keine neuen Bilder mehr" lieferten und dass erst zu Beginn der 1960er Jahre "wieder für den Unterricht geeignete Exemplare" erworben werden konnten. Wenn man den beträchtlichen Bestand an Westermann-Schulwandbildern aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg betrachtet, kann man davon ausgehen, dass beim Pestalozzianum ein grosser Nachholbedarf bestand und deshalb eine grosse Menge an Bildern gekauft wurde, sobald diese (wieder) erhältlich waren. Auch war offenbar die Schulwandbilderproduktion in der Schweiz nicht umfangreich genug, um die nachgefragten Themen abdecken zu können. Von den ehemals wichtigen Verlagen der ostdeutschen Städte wurde indes nichts mehr eingekauft. Diese waren stark von der Zerbombung betroffen, ihre Inhaber waren z.T. geflüchtet und der Restbestand wurde verstaatlicht.
Bei den Bildern aus Deutschland bilden die Schulwandbilder des Westermann-Verlags das grösste Konvolut in der Sammlung Pestalozzianum.